Juni 2020
Nachdem in diesem Jahr alle Wettkämpfe durch Covid19 ins Wasser gefallen sind, steht am 21.06.2020 endlich der erste vereinsinterne Triathlon an. Philipp Müller und Lars Kalbaß haben es möglich gemacht, dass es im Bereich der Biehainer Badeseen zum Kräftemessen über die Sprintdistanz kommen kann. Die schöne Lage lädt zugleich auch zum Campen ein, sodass einige Athleten schon einen Tag eher auf den Campingplatz anreisen. Was nach einer gemütlichen Einstimmung auf das anstehende Sportereignis klingt, fällt am nächsten Morgen wortwörtlich ins Wasser. Beim Geräusch des prasselnden Regens auf die Zeltplane, vergeht sogar dem erfahrensten Triathleten die Lust am Aufstehen. Doch auch den am Morgen anreisenden Athleten ergeht es nicht viel besser. Bei strömenden Regen starten wir in reduzierter Teamstärke mit dem Rad in Görlitz. Mit vorsichtigem Tempo kämpfen wir uns durch den Regen und statt Schweiß fliegt nur der Regen aus dem Helm. Doch als plötzlich ein Auto neben uns hält und wir im Kofferraum mit nach Biehain mitfahren können, kommt langsam wieder ein Lächeln ins Gesicht. Auf dem Campingplatz füllt sich langsam die Wechselzone und tatsächlich hat sich kein Teilnehmer vom Wetter abschrecken lassen.
Die Streckeneinweisung erfolgt mündlich und in so manchen Gesichtern sind kleine Fragenzeichen, wenn es darum geht, wo sich welcher Wendepunkt befindet. Die Schwimmstrecke ist noch einfach zu finden: Die Erwachsenen müssen zwei Bojen umschwimmen und die Schüler dürfen schon nach der ersten Boje umdrehen. Die Radstrecke führt über Kaltwasser nach Klein-Krauscha. Von dort geht es zurück zum Güterbahnhof in Biehain und nach einem weiteren Wendepunkt ist schon die Wechselzone erreicht. Bei der Planung der Laufstrecke wurde extra berücksichtigt, dass ein Großteil im Wald absolviert wird, was bei dem anhaltenden Regen nicht so richtig zur Geltung kommt.
Bevor die Erwachsenen in den Wettkampf starten, ertönt das Startsignal für die Schüler. Das Starterfeld ist übersichtlich und anfangs kann sich Inoa Czerny von Henry Gottschalk im Wasser absetzen. Auch in der Wechselzone kann sie ihren Vorsprung verteidigen und baut diesen auf der Radstrecke noch zusätzlich aus. Da aber bekanntlich nach dem Radfahren noch nicht das Ziel erreicht ist, kann Henry Gottschalk auf der Laufstrecke nochmal angreifen und holt sich mit gutem Vorsprung den Sieg.
Währenddessen erwärmen sich die älteren Athleten, aber so richtig warm wird es bei anhaltenden Niesel nicht. Doch als das Startsignal ertönt ist der Regen vergessen und die Muskeln fangen langsam an zu brennen. Erwartungsgemäß setzen sich Philipp Müller, Dirk Wieltsch, Nick Hänisch und Bryam Rex vom Hauptfeld ab. Allerding können sich die Triathleten, die aus dem Bereich Schwimmen kommen, nicht an der Spitze durchsetzen und so erreicht Philipp mit über 10s Vorsprung als erster die Wechselzone. Da erwarten wir beim nächsten Wettkampf mehr von den Schwimmern.
Für einige Athleten geht es nun auf dem Rad darum, einen Vordermann zu finden der die Strecke kennt – so ganz scheint sich die Streckenführung noch nicht eingeprägt zu haben. Zugleich ist es ein beruhigendes Gefühl, wenn Fahrer aus der Spitze des Feldes auf der anderen Seite der Straße entgegenkommen. Die ersten beiden Wendepunkte werden noch von allen Sportlern problemlos absolviert, aber nun stellen sich langsam Unkonzentriertheiten ein. Den aufmerksamen Streckenposten ist zu danken, dass niemand zu früh zur Wechselzone zurückkehrt. Doch einige Athleten legen am letzten Wendepunkt nochmal eine extra Runde ein. Getreu dem Motto „Überholen ohne Einzuholen“ verschieben sich noch einige Platzierungen bevor es auf die Laufstrecke geht.
Die so schattige Laufstrecke erweist sich als ein Meer aus Pfützen und das anfängliche Umkurven der matschigen Bereiche endet schnell in durchnässten Laufschuhen. Die Beine sind nach 750m Schwimmen und 20km Radfahren schon etwas schwer und die Kraft lässt langsam nach. Doch das anerkennende Nicken der Camper gibt einen Motivationsschub und schon ist das Ziel erreicht.
Dort blickt man in geschaffte, aber glückliche Gesichter – besonders können Kalea Czerny, Paulina Hesse, Lars Kalbaß, Tobias Burgard und Christoph Gräfe strahlen, die heute ihren ersten Triathlon absolviert haben. Es ist ein tolles Gefühl, die Grenzen des eigenen Körpers zu spüren und die Lust auf die anstehenden Wettkämpfe ist erst so richtig geweckt.
Bei den Männern konnte sich Philipp Müller mit einer Zeit von 1:02:03 durchsetzen. Auf den Rängen zwei und drei folgen Dirk Wieltsch und Nick Hänisch. Simone Pelz siegte bei den Frauen und verweist Anastasia Ast und Doris Lobedann auf die weiteren Plätze.
Im Anschluss können die Speicher bei Kuchen, Würstchen, Suppe und Bier wieder aufgefüllt werden und ein großartiger Wettkampf nimmt langsam sein Ende. Ein großes Dankeschön geht an Philipp Müller und Lars Kalbaß für die perfekte Organisation und an das Erholungsgebiet Biehainer Erholungsgebiet e.V., das uns auf seinem Gelände empfangen hat.
Und das schöne ist, dass die Wettkampfsaison gerade erst begonnen hat. Schon am 04.07.2020 findet der nächste Trainingswettkampf am Berzdorfer See statt.